Abgeschickt von Karin am 27 April, 2002 um 14:27:35:
Was ich auch aus dem Archiv herausgelesen habe, ist, dass es einige auch stoert, wie gross der Stellenwert der Philippa-Lymond-Liebe ist. Ich stimme zu, dass das einen grossen Teil des Buches ausmacht (und hintergruendig sowieso fast immer da ist).
ABER: Lymond ist doch ein sehr sehr emotionaler Mensch. Immer voll bei der Sache. Stur, aber auch sehr sensibel. Was er macht, das macht er total, von ganzem herzen sozusagen. Wenn ihn die Abstammungssache schon so mitnimmt, dass er erstens davon krank wird und zweitens ALLES dransetzt, nicht mehr nach Schottland zurueckzugehen, wundert es mich UEBERHAUPT nicht, dass er sich so dermassen stark verliebt und dass ihn das dann so mitnimmt, als er es dann akzeptiert und dann auch noch Philippa davon weiss. Schliesslich wird er in Sevigny auch stark unter Druck gesetzt oder setzt sich selber unter Druck, als er den Abstand zu ihr aufgibt.
Wundern tut es mich eher bei Philippa, weil eigentlich SIE die Coole (wenn ich Mitfuehlende) ist, praktisch veranlagt, vernuenftig (meistens *g*), nicht so sehr emotional (so sehe ich sie zumindest). Aber auch bei ihr, ist die Situation ja eine Besondere: Sie haelt sich ziemlich gut am Anfang, finde ich: Ueberzeugt alle, dass die sich scheiden lassen will, und ist auch selbst ueberzeugt, dass es das Beste ist, und handelt danach (s. Catherine). Aber dann, als ER ihr ploetzlich sagt, dass er sie liebt - ich glaube, da wuerde doch jeder versuchen, die Ehe beizubehalten. Aber sie zieht sich ja wieder zurueck, als er sagt, dass er nicht will. Und zu der Bibliotheksszene hat Archie sie gebracht. Und in Sevigny hat sie praktisch keine Chance mehr.
Fuer mich ist das also eigentlich alles logisch. Und ich moechte mal voellig von der Person absehen (wenn man Philippa nicht mag, hilft alles Argumentieren nichts *g*; aber ich finde, sie passt, und ich finde es auch logisch, dass er sich in SIE verliebt hat).
Viele Gruesse
Karin