Re: QP - Robin & Thady - Homosexualtiät bei Dunnett


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Abgeschickt von Birgit am 29 Juli, 2005 um 14:37:28:

Antwort auf: Re: QP - Robin & Thady - Homosexualtiät bei Dunnett von Martine am 29 Juli, 2005 um 13:51:38:

: Hi Birgit,

: : Hier sehe ich das aber nicht. Robin Stewart's Gefühle Lymond gegenüber sind die einer Heldenverehrung, ich sehe hier keinerlei erotische Spannung in der Szene.

: Ich denke schon, das geht weit über reine Heldenverehrung raus. Die Frage stellt sich für mich daher, ob es so etwas wie Verehrung ohne körperliche Anziehung in einer solchen Beziehung überhaupt gibt.

****
Natürlich gibt es die. Warum auch nicht? Nicht alles ist erotisch gefärbt. Und für mich geht die Szene hier eben nicht über eine reine Heldenverehrung hinaus, gepaart mit der Sehnsucht für voll genommen zu werden.

Martine:
Gerade diese aus Liams Sicht sehr melodramtische Unterhaltung zeigt für mich, daß sich Robin mehr erwartet (hat)- und nicht bekommt, (bzw. nicht bekommen hat).

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Das sehe ich hier überhaupt nicht. O'LiamRoe platzt in eine private Szene, Robin war drauf und dran sich Lymond bezüglich seiner Verwicklung in das Komplott anzuvertrauen, und O'LiamRoe stört diesen Moment. C'est tout. Die Atmosphäre ist gestört, und Robin macht (aus Angst vor der eigenen Courage, und aus Unsicherheit) einen Rückzieher.

:
: : Man vergleiche das nur mit der Ostrich-Szene mit Will Scott in GoK. Da allerdings ist Will's Herzklopfen und seine "unheilige" Faszination

Martine:

: Aber ist das nicht immer in Männerbünden so, daß genau diese Grenze nicht existiert?


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Oft, aber nicht immer. Nicht grundsätzlich. Es gibt da mehrere Schattierungen. Man denke nur an Danny. Der bewundert Lymond auch offen (gaping with admiration), findet explizit seine sämtlichen Eroberungen, männnlich wie weiblich klasse, hätte auch gern diesen Erfolg, ist aber völlig bar jeder erotischen Empfindungen für Lymond. Ditto Adam ("we loved his mind") oder die anderen Offiziere von St. Marys.

Martine:
Denk an alle die hübschen Anspielungen in den Quellen, an die Griechen und ihre männlichen Freundschaften ....
: Aber weheesgeht zur Sache, dann wird da schnell gegen die unnatürliche Sünde gewettert.

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Das würde ich auch nicht so pauschalisieren. Da gibt es, je nach Grad der Sophistication auch unterschiedliche, weniger aufgeregte Reaktionen.

: : Er ist ja geradezu enttäuscht, daß dann nur ein Gespräch mit dem Master of Maxwell ansteht.


Martine:
: Eben, er traut seinem Herrn und Meister halt auch alles zu. Und erwartet es gerade von ihm als Beweis, daß er ernst genommen wird.


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Nicht als Beweis daß er ernst genommen wird, eher als Beweis daß er als attraktiv gesehen wird - das ist dann doch ein Unterschied ;-) Die berühmten anderen Qualitäten. Er erwartet ja gerade nicht, ernst genommen zu werden - sprich, in Lymond's Pläne eingeweiht zu werden, sondern eben eher als Zeitvertreib gesehen zu werden. Und als dann genau das geschieht, daß Lymond ihn "ernst" nimmt, in an seinen Plänen teilhaben läßt, ist er leicht enttäuscht. ...

: : Sogar im Verhältnis zwischen Jerott und Lymond sehen einige eine deutliche erotische Spannung (ich gehör dazu!).


Martine:
: Die ist auch da, da gebe ich dir absolut recht. Jerott "liebt" Lymond und gibt es sich nicht zu. Die wunderbare Eifersuchtsszene zwischen dreien im Garten in Djerba (Marthe - Jerott - Lymond) ist für mich der absolute Beweis. Jerott und Marthe giften sich an , als ob sie gerade entdeckt hätten, daß sie beide Nebenbuhler seien und bisher nichts vom anderen gewußt hätten. So geht das dann auch noch eine ganze Weile weiter, daß man sie nur schlagen könnte.

: Auch Marthes Bemerkung in CM, daß man jeweils den Ersatz für den anderen geheiratet hätte, ist deutlich.

***
Naja, auch hier muß man etwas mehr differenzieren. Dieser Ersatz-Theorie (weil er Lymond nicht kriegen kann, nimmt er Marthe), stimme ich so nicht so ganz zu. Es wird mehrmals im Text (auch im authorial voice) dezidiert gesagt, daß Jerott Marthe auch ihrer selbst willen liebt.
Klar, für Marthe ist die Annahme logisch, sie kann nicht begreifen, daß jemand sie ihrer selbst willen liebt, und außerdem will sie in dieser Szene verletzen, beide Lymond wie Marthe hauen wild um sich, beide haben ihre Gründe für ihre Aussagen, nichts davon muß deswegen automatisch mit der Realität übereinstimmen.

Eine erotische Spannung (und mehr isses nicht) kann ja auch unabhängig davon existieren. Es ist auch nicht so, daß Jerott das nicht zugeben kann, er ist sich dessen noch nicht einmal bewußt!


Martine:
: : (Jerott) : Die aber nie angesprochen, oder auch nur eingestanden wird. Sie ist einfach da.

: Du meinst hier, Jerott gesteht sich das nicht ein? Da gebe ich dir recht: die textual evidence ist aber deutlich.

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Sicher, aber Jerott ist sich dessen nicht bewußt. Er kann sich nix eingestehen von dem er nicht realisiert, daß es da ist. Für sowas ist er wohl auch schlicht zu heterosexuell gepolt. Er kommt gar nicht auf die Idee.

Birgit




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