Re: PIG - Lymo und Jerott - Homosexualtiät bei Dunnett


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Abgeschickt von Birgit am 29 Juli, 2005 um 16:24:10:

Antwort auf: Re: PIG - Lymo und Jerott - Homosexualtiät bei Dunnett von Grisel am 29 Juli, 2005 um 16:05:00:

: Hi!

: : Birgit:
: : Ja, es gibt eine unendliche Bandbreite von Empfindungen, die sich auch nicht unbedingt ausschließen. Zwischen Begierde und Zuneigung gibt es IMO auch noch jede Menge Zwischentöne. Und da siedele ich eine erotische Spannung an. Aber ohne zu sehr dramatisieren, oder in den Vordergrund stellen zu wollen. Ein Hauch mehr als Zuneigung und weit weniger als Begierde.
Grisel:
: Ja, so kann ich das unterschreiben.

: Zu Jerotts heftiger Reaktion auf Khaireddin. Ich denke, da ist es nicht das homoerotische an sich, was ihn in dem Moment entsetzt, sondern die fürchterliche Tatsache, daß das ein Kleinkind ist, daß sich ihm auf diese Weise nähert.
: Später, als es darum geht welches Kind gerettet werden soll, und er sich tatsächlich "unsamariterisch" verhält, weil er meint, Gabriels Kind könne man beiseite lassen. Da denkt er ja, Khaireddin wäre Lymos Sohn und beschwört ihn in die Richtung. Er sagt nicht, vergiß das Balg, es ist verdorben.

****
Genau. So ordne ich diese heftige Reaktion auch ein.

Grisel:
: Trotzdem, es ist durchaus nicht auszuschließen, daß er diesen Teil der Sexualität, auch seiner eigenen, ausblendet. Immerhin war er Ordensritter. Und wenn eine Horde teils junger und heißblütiger junger Männer ohne Frauen - theoretisch - zusammenlebt, muß mann wohl gewisse Abwehrmechanismen aufbauen.

: Daher lese ich die Sache mit dem Aga eher als angewidert sein, weil er denkt, daß der Mann den er sich als neuen Guru erwählt hat so tief gesunken ist. Wobei die Frage ist, ob er per se homophob ist, oder ob er einfach nur denkt, daß sich Lymo prostituiert.

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Absolut. Er hat ja auch, wie so oft, nicht die ganze Situation im Blick. Er denkt in diesem speziellen Moment ja nur, daß Lymond sich ein Schäferstündchen mit dem Aga Morat gönnt, er hat ja noch nicht begriffen, daß Lymond sich prostituiert, um seine Freunde zu schützen.
Die Frage ist, ob er wegen der Partnerwahl so aufgebracht ist, oder allein schon wegen der Tatsache, daß Lymond sich amüsiert, während andere leiden, daß er anstatt an Flucht zu denken, nur sein Vergnügen im Sinn hat. Da kommt vielleicht wirklich wieder die religiöse Konditionierung durch, die er erst noch vollständig abschütteln muß. Das passiert ja an anderer Stelle auch. Man denke nur an die Szene nach Oonagh's Tod und Lymond's blood frenzy. "Still the years in the order would not be denied..." etc. Er fällt ja hier auch in alte Verhaltensmuster zurück.

Sobald ihm aber Lymond's wahre Motive klar werden, ist die Sache auch kein Thema mehr. Ich bin mir nicht sicher, ob das in CM nochmals klargestellt wird, aber als Military Commander, frei nach dem Motto "Im Krieg und in der Liebe..." erkennt Jerott durchaus die Notwendigkeit von Lymond's Tun, und hat als einiger der wenigen auch die Größe sich für seine falschen Einschätzungen zu entschuldigen. Könnte jetzt aber direkt keine textev dafür anführen, meine aber, das wäre irgendwo schon mal diskutiert und erwähnt worden, auf marzipan höchstwarscheinlich.

Daher ist es auch wieder wundervoll doppeldeutig und zeigt von Jerott's Humor (kommt ja sonst eher selten vor) und Auffassungsgabe, wenn er diesen Vorwurf wiederverwendet, diesmal höchst ironisch, da er ja zu dem Punkt begriffen hat, was Lymond wirklich bezweckt hat, und so tut als wäre er sauer, und auch homophob, um von den Fluchtvorbereitungen abzulenken. Das ist wieder Dunnett vom Feinsten. Layers and layers of meaning.


Birgit




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