Re: Götter, Griechen und Gelehrte


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Abgeschickt von Kathrin am 14 Maerz, 2001 um 21:47:07:

Antwort auf: Franken, Fälschungen und KH von Heike am 14 Maerz, 2001 um 11:48:54:

Hallöchen!

: Er mag Berling ja, nur nicht den vierten Teil, "Der Schwarze Kelch". Ich versuche ihn davon zu überzeugen, daß man Berling einfach nicht kritisieren darf ... Außerdem darf er die anderen Leser nicht abschrecken.
Stimmt, das kann ganz schnell passieren, siehe MZB. Als Liebhaber von DD wird man glaube ich recht schnell der Illusion beraubt, man könne diese Autorin schlicht an alles und jeden weiterempfehlen, und gegen Kritik an DD wird man auch in kürzester Zeit resistent. Ich habe gerade GK verliehen, und schließe schon Wetten mit mir selbst ab, welcher Standard-Kritikpunkt diesmal wohl paßt. In diesem Fall wird es vermutlich die Sprache sein, und der Held hat, da blond, auch schon einen fetten Minuspunkt weg.

: Bei der negativen Presse wäre ich wahrscheinlich selber schwankend geworden ... Bei mir hat sie immer noch einen Fixplatz.
Es gibt halt Schinken, die sind für einen persönlich einfach für immer kult. Spontan fällt mir der bereits erwähnte Mark Brandis ein. Oder 5 Freunde. Hat sowas von wehmütiger Erinnerung.

: Göttin!! Das klingt ja paradiesisch! Irgendwann, irgendwann ... Ich hatte so ein Paradies schon, in Südfrankreich. Lauter Hügel, und auf jedem zehnten ein alter Steinhaufen. Aaaaah!!!
Dieses Paradies durfte ich mir letztes Jahr zum ersten Mal geben. Ich kam mir vor wie im Film, als ich dorthin kam: Nur olivgrünes Gewächs, beige Häuser und hellblauer Himmel, und das im tiefsten Winter. Diese "Wettergrenze" mitten durch Frankreich ist schon recht markant. Das Land hat eben schon was von einer "grande nation"...

: Ah, mein Lieblings-King! So vollkommen untypisch.
Oh je, Dein Lieblings-King hat seit gestern starke Konkurrenz von einem (Sach-)Buch über die Frauen von Karl V bekommen. Johanna die Wahnsinnige, Margarete von Parma, Dingsbums von Österreich (die ja eigentlich aus Mechelen stammt),... die Namen sind mir schon so oft über den Weg gelaufen, daß ich jetzt so langsam mal wissen muß, wie ich sie einzuordnen habe.

: Andererseits wundert es mich, warum Lymond dann nicht bemerkt hat, daß sie schwanger ist. Bei Joleta wußte er es doch auch gleich?
Gutes Argument. Zudem frage ich mich, ob Dragut den Hinweis auf Gabriels Scheinheiligkeit gegenüber Oonagh nicht anders hätte verpacken können? Da hätte es sicherlich bessere Möglichkeiten gegeben. Und daß Oonagh den Kleinen umbringen will, ist - so wird es zumindest behauptet - eher ein allgemeiner Versuch, UHH zu schützen, anstatt eine Reaktion auf Draguts Eröffnung. Das Gabriel-Argument finde ich da schon überzeugender: Wenn Gabriel im Zelt war, hätte er es aus purer Bosheit garantiert herausposaunt. Schade, DAS wäre noch mal eine richtig fiese, interessante Szene geworden. Trotzdem steht dieses Argument bei mir auf eher wackeligeren Füßen.

: Noch was zu dem Thema. Warum schreibt Dragut Gabriel eigentlich, daß er das Kind verkauft/verkaufen will? Gehört das jetzt auch schon zur K vs K-Frage?
Ich kann mich in dem Zusammenhang an eine so ähnliche Frage erinnern: Warum lächelt Dragut, als er den Brief verschließt? Ich hatte mir eigentlich zu dem ganzen die vage Erklärung zurechtgelegt, daß er schlicht keine Lust mehr hat, Babysitter zu sein und ständig dieses Kind beschützen zu müssen. Schließlich wird nichts Gegenteiliges erwähnt, und ich tendiere grundsätzlich dazu, dem, was schwarz auf weiß als Grund angegeben ist, Glauben zu schenken, weil mir alles andere zu hypothetisch würde. Das Lächeln paßt natürlich dann nur schwer dazu. Aber auch die anderen hatten soweit ich mich erinnere keine eindeutige Antwort auf Lager.

: Kicher ... Würde aber nur dann Sinn geben, wenn sie immer den selben Pfosten hätte. Für jede Eroberung eine Kerbe ...
So ähnlich hatte ich mir das überlegt, und mußte dabei stark an die Striche denken, die Sträflinge an ihren Wänden fabrizieren.

: Bleibt eine der Lieblings-Fragen von Marzipan: warum hat er sie schneiden lassen???
Oh mann, bei marzipan muß ja wirklich bereits jeder Pups besprochen worden sein. Wer kommt bloß auf solche Fragen??? Freiwillig hätte UHH das sicher nicht mit sich machen lassen. Er wird halt mal kurz nach dem Goldenen Schuß einen blackout gehabt haben oder so...

: Und Bothwell ist dann der dritte Ehemann, der Darnley umbringt?
Dritter Ehemann ja, das mit dem Mord weiß man bis heute nicht. Da die Autorin natürlich eine leichte Schwäche für Mary hat, ist ihr geliebter Bothwell im Buch nur indirekt an Darnleys Tod beteilgt. Es würde mich mal interessieren, ob das wirklich so gelaufen ist, wie beschrieben: Angeblich war ein Attentat mit Schießpulver geplant, aber anstatt den König zu zerfetzen, wird seine Leiche im Buch ein Stück weiter von dem Gebäude weg ohne größere Verletzungen (sieht man mal von seinen Syphilis-Spuren ab) gefunden.
Scheint, daß alle Schotten-Liebhaber eine Mary-Schwäche haben. Die Scotts kommen immer gut weg, wohingegen die Clans, die gegen Mary konspiriert haben, wie die Kerrs und die Douglases, als Bösewichter dargestellt werden. Gerade eben gab es einen Prozeß bezüglich des Mordes, der mich fatal an GK erinnert hat: Bothwell, der Grenzgänger, wurde des Mordes verdächtigt, Lennox war derjenige, der den Prozeß veranlaßt hat, und vorsitzender Richter war Agryll...

: Ich muß sagen, das Buch klingt immer interessanter. Habe es kürzlich in der Bibliothek schon liebevoll angeschaut. Noch nicht, aber sicher noch in diesem Jahr. Janet kommt also vor, das freut mich. Die mag ich ganz besonders. Wird interessant, sie als alte "Hexe" zu treffen.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt schon aufgetreten ist. Als Ex-Geliebte von Bothwell wird sie jedenfalls oft genug erwähnt.

: In der Kindheit (8 Jahre?) habe ich die Dietrich von Bern-Sage gelesen. Da gibt es den strahlenden Dietrich, den strahlenden Wittich und den düsteren, leicht verräterischen Heime. Mein Liebling war Heime. Ich hatte also schon als Kind einen komischen Geschmack.
Ne, ich war da leicht mainstream-mäßig angehaucht. Wenn kein aufrechter Held existierte, wurde es mir zu doof. Mutige, kluge Figuren habe ich immer vergöttert.

: In einer Fassung der Roland-Sage mochte ich den verräterischen Ganelon, und in einem Roman über Dschingis Khan den verräterischen Jamuga. Aber alle drei waren in den Versionen die ich gelesen habe, keine echten Verräter.
Bei den Sagen bin ich über die Nibelungen nie herausgekommen, und daß der Held zum Schluß stirbt schreckt mich bei Büchern damals wie heute noch sehr ab. Ich wundere mich deshalb auch, warum ich es so mit den Griechen hatte, wo die Helden am Schluß ja auch oft den Abgang machen. Vielleicht liebe ich aber auch zu sehr klassische Handlungsstrukturen mit einem logischen Ablauf der Ereignisse.

: ...und dann irgendwann herrschten die Hohenzollern in D (?) und die Habsburger in Ö.
Gut kenne ich mich nur bei den Staufern aus.
Hohenzollern? Hm, habe ich schon mal irgendwo gehört, aber mir fällt dazu nicht annähernd ein passendes Jahrhundert, geschweige denn ein geographischer Ort ein. Zwischen Karl V und Kaiser Wilhelm mit seiner Porta Westfalica klafft bei mir offensichtlich eine kleine Wissenslücke. Aber das kenne ich schon aus meiner seligen Schulzeit: Mit Einstieg in die Oberstufe bestanden meine Geschichtskenntnisse lediglich aus Untergang des Römischen Reiches - schwarzes Loch - Gang nach Canossa - schwarzes Loch - Erster Weltkrieg. Nicht unbedingt viel.

: Wenn es die einzige Möglichkeit war, Macht auszuüben?
Wenn die Frauen wirklich so machtversessen waren, müßten sie zumindest ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein und Geschick mitbringen. Und ich weiß nicht, wie lang eine solche Frau die Nerven hat, ihrem Massa was vorzuspielen, gesetzt den Fall, daß es ihr wirklich NUR um Macht geht.

: China kann mich nur in den Clavell-Romanen interessieren, und da geht es um Hong Kong.
Noble House. War etwas, wo ich bei den Personen ein wenig ins Schleudern geraten bin. Mir hat allerdings nur der erste Band wirklich gefallen; wahrscheinlich war mir der Rest zu "modern".

: Mich hat es da deshalb gerissen, weil das so eine Art Familienlegende bei uns ist. Die besagt, daß mein Ururgroßvater um 1850 nach England gereist ist, um die Pläne der Webmaschinen in Erfahrung zu bringen. Diese Pläne soll er dann in einem hohlen Spazierstock nach Ö geschmuggelt haben.
Oh, das klingt wirklich gut! Ich dachte, daß Du mit einem hohlen Stock auf ein Buch anspielen wolltest, aber diese Story ist natürlich wesentlich besser. Sowas habe ich nicht anzubieten. Nur ein paar vertriebene Hugenotten unter meinen Ahnen, was aber eigentlich auch nichts besonderes ist.

: Er war (alles meiner Meinung nach) weder Deutscher noch Franzose, sondern Franke...
Wenn wir neutral bleiben wollen, könnten wir uns natürlich noch auf "Belgier" einigen...

: Aber es gibt ja noch diese wundervolle (es ist Ironie!!!) Theorie, er hätte ohnehin nicht existiert und, ich glaube, Otto der Dritte und der zugehörige Papst haben sich die Jahre 700-1000 nur ausgedacht, um ihm einen ordentlichen Stammbaum für seine Herrschaftsansprüche zu verpassen.
Stimmt, davon habe ich auch mal gehört. Scheint sich recht gut zu verkaufen, diese Theorie, und das zählt. Ich durfte auch neulich in der PM history lesen, daß unser heißgeliebter Christian Jaque tatsächlich als "Ägyptologe" deklariert wurde...

: (...letztere spielt sogar eine Rolle in KH).
Würde ja wirklich gerne bei Claes am 26.3. einsteigen, aber ich fürchte, Mrs. George spielt da nicht mit. Diese verflixte Mary will einfach nicht totgehen!!!
Außerdem müßte ich das gute Stück wahrscheinlich jetzt schon bestellen... dauert die Lieferung sehr lang?

Viele Grüße
Kathrin

PS: Was ich schon immer mal fragen wollte - was heißt eigentlich n/t?




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