Im Gespräch mit Nicholas/Lymond (mit Spoiler Gemini)


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Abgeschickt von HeikeF am 06 Mai, 2002 um 21:16:24:

Antwort auf: Re: romanhelden ff von Martine am 06 Mai, 2002 um 12:13:08:

Hallo Martine und amicadd!

Bitte laßt euch nicht von eurer sehr interessanten Diskussion abhalten; ich habe nur ein paar Anmerkungen zu einer anderen Sache.

: Ich könnte ihn nicht ertragen auf Dauer. Zwei Selbstdarsteller vertragen sich nicht. Diese Person mag ich als Hypothese gerne, aber in der Wirklichkeit würde ich sie nicht ausstehen können. Und ich fürchte er mich auch nicht.

Aber das kommt doch ganz darauf an, wie du ihm begegnest!

Natürlich kannst du ihn nicht direkt beim 1. Treffen nach seiner ganzen Familiengeschichte fragen. Oder seine persönlichsten Geheimnisse erfahren wollen. Und er wird dich auch nicht sofort aggressiv angehen oder dich irgendwie sonst verbal angreifen - jedenfalls wenn du ihm keinen Grund dafür gibst.

Aber wie realistisch ist denn das auch, daß es zu so einer Situation kommt?

Du kommst in einen Raum mit einer dir fremden Person (er weiß ja nicht, daß seit 40 Jahren über ihn diskutiert wird *ggg*!). Du stellst dich vor, er stellt sich vor. Dann sucht ihr nach einem Gesprächsthema. Vielleicht kommt ihr auf das Thema Gedichte. Und schon unterhaltet ihr euch über ein Gedicht von Wyatt, analysiert Chaucer usw. Oder du fragst ihn, welches Instrument er spielt und er spielt dir ein Stück auf der Laute vor. etc.

Also gar kein Grund zum Streiten - bzw.: Wie's in den Wald hineinschallt, so kommt's zurück! (Um es mal ganz banal auszudrücken...)

: Aber auch einen der Wissen gut verbirgt, es nicht zeigt. Er spielt allzu oft den Dummie, und das zu glaubhaft. Und ich würde mich täuschen lassen – und draufreinfallen.

Hier ist es doch das Gleiche. Wenn man Nicholas dumm kommt, oder zu anmaßend, oder zu fordernd - UNBERECHTIGT fordernd - dann reagiert er eben entsprechend. Bzw. Nicholas (und ich denke auch Lymond) müssen erst einmal das Vertrauen zu den sie umgebenden Menschen finden.
Bei Nicholas ist das ja besonders krass bei Julius: Er KONNTE ihm nicht alles sagen, weil er wußte, WER Julius war, was für einen Charakter er hat. Und Nicholas war aber auf der anderen Seite aufgrund seines, ich nenne es mal "Familienproblems" nicht in der Lage, ihn zu konfrontieren bis dann endlich in Gemini.

Wie vor allem immer die Forderung, sich zu erklären, sich zu öffnen, seine Pläne offen zu legen. Warum sollte er das jedem erklären, der das von ihm verlangt? Wer macht das schon, im realen Leben?

Vielleicht denken Lymond und Nicholas ja: Entweder hat derjenige kein Recht darauf, es zu wissen, oder er sollte so intelligent sein, selbst darauf zu kommen.

Bei Leuten, die sich das Recht erwerben, oder die eben so intelligent sind, daß sie bei den beiden "mitkommen" IST das Verhalten der beiden ja dann auch anders. Siehe Chancellor, Christian, Kathi, Robin, später Gelis usw.

Herzlichen Gruß,
Heike


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