"...Lord Culter, gently examining the tapestries in the big hall at Branxholm, was talking in a soft and savourless voice which his host found peculiarly uncomfortable ..."
Dorothy Dunnett: Game of Kings, Part II, The Play for Gideon Somerville, 1: Smothered Mate, 1, Removal of a Blocking Knight
23. Dezember
Das Weihnachtsdatum
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Carlo SARACENI, Die Anbetung der Hirten, ca. 1614, Privatsammlung |
Bis heute weiß niemand, warum wir das Weihnachtsfest ausgerechnet am 25. Dezember feiern.
Eigentlich war das Geburtsdatum den Urchristen sogar herzlich egal, interessiert waren sie am Todesdatum ihrer Märtyrer. Und so wanderte in den ersten frühchristlichen Jahrhunderten Weihnachten munter im Jahr umher. Mal wurde der Geburtstermin Jesu im Sommer, oder im Frühjahr gefeiert, mal im Winter.
In der morgenländischen Kirche war für den Dienstag, Mittwoch und Donnerstag der dritten Woche nach Ostern die gleiche Leseordnung vorgeschrieben wie zu Weihnachten bei den Armeniern die vom 5./6. Januar, in der georgischen Kirche die vom 25./26. Dezember.
Eine Abschrift einer altpalästinensischen Liturgie führt die Weihnachtsliturgie für den 16. bis 28. Mai auf. In einem Reisebericht für diese Zeit wird eine besondere Feier in der Geburtskirche beschrieben, mit nächtlichem Gottesdienst zu Betlehem.
In einem Museum in Istanbul befindet sich eine auf der Brust getragene Reliquienkapsel mit einer Krippendarstellung, deren Beischrift verweist auf den 25. Mai als Geburtsdatum Jesu.
Nach antik-jüdischer Ansicht, kann Jesus, wie alle vollkommenen Menschen nicht irgendwann im Jahr, sondern nur am Tag seiner Geburt gestorben sei. Irgendwann, so die These, sei man dann von der Geburt zur Empfängnis als dem symbolischen Datum übergegangen. Weil Christus am vierten Tag nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche gekreuzigt worden sei am 25. März nach dem julianischen Kalender , damit galt dieser Tag als der seiner Empfängnis. Und neun Monate später ist dann der 25. Dezember, der Tag seiner Geburt!
Eine andere Theorie besagt, dass der 25. Dezember von der Kirche als Geburtstag Christi gewählt wurde, weil an diesem Tag traditionell heidnische Sonnwendfeiern stattgefunden hätten. Im vierten Jahrhundert, als das Weihnachtsfest etabliert wurde, habe man versucht, diese Kulte in den oft nur oberflächlich christianisierten Bevölkerung, umzudeuten. So z. B. den Mithraskult, bei dem "Sol invictus" zur Wintersonnenwende gefeiert wurde. Das Weihnachtsfest wäre, so verstanden, ein umgedeuteter Sonnenkult.