Re: Frankfurt-Spit/ Lymonds Odysee

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: Claudia und Kathrin diskutieren die Odyssee/LC Parallelen: : : : : : Mein Gabriel-Schatzi als hässlicher Zyklop - daran muss ich mich erst noch gewöhnen... : : : : grins :-) Polyphem war der Name glaube ich. Tja, Schönheit ist halt relativ, liebe Kathrin ;-) : : Ja, aber mal ganz abgesehen von meiner Vorliebe für Gaby - die Odysse-Anlehnungen werden doch eigentlich erst später deutlich, oder? Will heißen: Die Dionysos-These (wie schreibt der sich jetzt eigentlich richtig???) in QP würe ich sofort unterstützen, auch Odysseus macht Sinn allerdings erst nach pif, finde ich. Wenn ich nämlich mal DK durchdenke, werden mir die Prallelen nicht so deutlich wie z.B. bei RC oder CM. Vielleicht sehe ich das völlig falsch, aber mir schwebt bei Gaby eher das böse alter ego von Lymond als der einäugige Polyphem vor.... : Die LC weisen, wie gesagt jede Menge Parallelen zu der Odyssee auf, aber sie sind beileibe keine direkte Nacherzählung. Vielmehr werden grundlegende "Homerische Themen" aufgegriffen und auf eigene Weise verarbeitet. Dies funktioniert (wie immer bei Dunnett) auf mehreren Ebenenen gleichzeitig. Es gibt direkte Bezüge zu Homer im Text, in Form von Zitaten und Anspielungen, z.B. Calypso-Sym in GoK (was eine herrliche Persiflage ist, einerseits, aber auch im Kontext funktioniert) und z.B. immer dann wenn Lymond direkt an Orten ist, die in der Odyssee genannt werden, bzw. die die moderne Forschung als solche identifiziert hat. Gozo ist Calypso's Island, und Djerba ist das Land der Lotophagen (worauf Güzel Bezug nimmt, und Lymond auch direkt als Odysseus bezeichnet. : Ich war schon immer fasziniert von DD's Sprachgewalt, die der von Homer sehr ähnlich ist: die Bildhaftigheit, das Spiel mit Metaphern in vollendeter Form etc. ("Ideas clothed into words") So z.B. das "Leitmotiv" Sea/Darkness/Coldness/Ice für Lymond und Sunshine/Brightness/Light für Philippa, das sich durch alle Bände zieht. : Hier mein O-Ton: : "Some Homeric scholars have pointed out the principle that a single connection of ideas or images can be articulated in different guises to create a single poetic meaning. In the Illiad, for example, he shows that fire is associated with war and warrior fury in contexts as diverse as single word meanings, formulae, similes, extended descriptions of warriors, and the imagery used of the god Ares. : And this is precisely how, as I've argued, DD's language works, the poetic meaning, the underlying theme she creates with the architectural space imagery, the ice and sea motifs, the imagery of sunshine and warmth consistently connected to characters..." : : Auf einer völlig anderen Ebene werden die Homerischen Themen verarbeitet. GoK ist die Odyssee "im Kleinen", in den weiteren Bänden wird das Thema dann nochmals "im Großen" durchgespielt, ganz im Sinne des microcosm-magnocosm Weltbildes, das in der Renaissance wieder aufgegriffen wird. : DD greift Themen der Odyssee mehr im übertragenen Sinn auf. Die Gleichung Gabriel = Polyphem, z.B., funktioniert nicht unbedingt im direkten Sinn, sondern im übertragenen. DD bezieht sich in den LC Anspielungen auf den tieferen Sinn der Odyssee, was Homer damit auf einer höheren Ebene ausdrücken wollte. Und hier funktionieren die Parallelen wunderbar. Die Odyssee ist das "Human Adventure", Odysseus der "homecoming man". Ich hab das als "cultural echo" bezeichnet, wie DD mit diesen grundlegenden Themen umgeht, und ihre eigene Geschichte daraus strickt. : : Wie gesagt, das Ganze ist eine längere Ausführung, und bevor das jetzt hier in einem fürchterlichen Dinglish Kauderwelsch endet hol ich lieber noch einmal meine Unterlagen hervor und zitiere die wichtigsten Passagen im O-Ton in einer eigenen Post. Ich krieg das nämlich jetzt nicht mehr hin, das alles in ein einigermaßen vernünftiges Deutsch zu bringen... : Birgit

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