Re: Dunnett bei Klett-Cotta


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Abgeschickt von Heike am 18 Mai, 2004 um 23:37:38:

Antwort auf: Re: Dunnett bei Klett-Cotta von Martine am 18 Mai, 2004 um 19:24:27:

Hallo Martine,

Du schreibst:

: Der zweite Versuch von rowohlt war anfangs ganz gut, und jetzt kann ich es auch sagen, aufgehört hat rowohlt, weil der betreuende Lektor den Verlag verließ. Danach hatten sie keinen mehr, der sich um das Projekt richtig kümmerte. Und sie haben absolut versäumt das Marketing auf die richtige Zielgruppe abzustimmen.
: Das Dunnett -Projekt ist dann an vernachlässigung eingegangen.


Mit dem Marketing war es offensichtlich wirklich nicht weit her. Aber Lektor hin oder her - wenn die Bücher ein Goldesel gewesen wären, hätte man das Projekt sicher nicht einschlafen lassen. Egal - Rowohlt wird uns kaum die Zahlen präsentieren.


Heike:
: : Der Rückgang (...) Eine Ursache dafür ist sicherlich, dass keine neuen Bücher mehr erscheinen werden. Dasselbe Phänomen ist auch in anderen Fandoms zu beobachten - ist das letzte Buch erschienen oder die letzte Folge im Fernsehen gelaufen, wird noch ein halbes Jahr diskutiert und dann läuft es langsam aus.


Martine:
: Ja, aber es belieb immer die harten Fans zurück, sonst würde heute auch niemand mehr LOTR kennen, geschweige denn verlegen.


Einspruch! LOTR spielt in einer ganz anderen Liga als DD und hat durch die Filme mittlerweile die Genregrenzen gesprengt. Menschen, die das Buch nie gelesen haben, sind in der Lage, Referenzen und Anspielungen wiederzuerkennen, die mittlerweile überall anzutreffen sind. Aber selbst vor den Filmen war die Leserzahl bereits immens - Millionen im Vergleich zu den paar Tausend Dunnett-Lesern.


Martine:
: Daß das Interess während der Serie höher ist als danach ist doch nur natürlich. Die leser, die auf das nächste Buch warten, sind andere, als die die Serie ungehindert durchlesne könne, oohne Unterbrechung. Das heißt doch nicht, daß keien neuen Leser nachkommen?


Ich hätte auch nicht gedacht, dass es so wenige sind, aber die Neuzugänge auf den Internet-Listen sind ein ganz guter Spiegel - leider kommt nicht viel an neuen Lesern nach.


Heike:
: : Man sollte auch nicht vergessen, dass etliche Leser - so wie ich - um Übersetzungen i.d. R. einen grossen Bogen machen und gleich zum Original greifen.


Martine:
: Und noch mehr Leser würden gern die Serie auf deutsch zu Ende lesen, weil ihr Englisch nicht gut genug ist.
: Orginale sind ein verdammt kleiner Markt in Deutschland, ich sehe das jeden Tag, wenn ich mit Leuten zusammen im Seminar sitze, die den englsichen Text nicht lesen konten, der heute dran war. Und die hatten Englsih in der Schule.

Ich habe Englisch auch nach der 11.Klasse abgelegt. Trotzdem habe ich später angefangen, Bücher im englischen Original zu lesen und auch wieder gelernt, Englisch halbwegs verständlich zu schreiben. Das ist für mich also kein Argument.


Martine:
: Ich finde das Argument auch ganz schgön arrogant. Das würde ja dann bedeuten, daß ich den größten Teil der Literatur auslassen müßte, weil ich die Originalsprache nicht lesen kann?


Ich habe - allgemein gesprochen und nicht nur auf Dunnett bezogen - leider so viele schlechte Übersetzungen gesehen und gelesen, dass ich mich mittlerweile lieber mit dem Originaltext und, wenn's denn sein muss, dem Wörterbuch abplage, als mir noch so ein Machwerk anzutun.

Ich kann verstehen, dass jemand, der nicht so gut Englisch kann, gerne eine - gute - Übersetzung der Dunnett-Bücher lesen würde. Ich bezog mich aber auch mehr auf den mir bekannten Kreis deutscher Dunnett-Leserinnen. Die meisten von diesen sind oder waren auf den internationalen Dunnett-Listen aktiv und haben sehr gute Englischkenntnisse - und die Bücher demzufolge im Original gelesen. Manche wird sich sicher auch eine deutsche Übersetzung zulegen, und wenn es bloss darum geht, die Dunnett-Sammlung zu komplettieren. Aber im Ernst - wer wird zur Kopie greifen, wenn er das Original haben kann?


Martine:
: Ich bin mir durchaus bewußt, daß eine Übersetzung kein Original ist, aber ich bin nicht gegen Übersetzungen, weil sie keine Originale sind. Ich finde, jeder hat das recht auf gute Bücher, und für mich gehört da DD dazu.


Zweifellos. Allerdings gibt es da gerade bei Dunnett-Übersetzungen einige schwerwiegende Stolpersteine, über die ich mich allerdings hier nicht nochmal auslassen will (das habe ich schon auf Marzipan getan).


Viele Grüsse

Heike


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