OT: 7 Säulen


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Abgeschickt von Grisel am 07 Oktober, 2003 um 10:33:45:

Antwort auf: Re: OT. Still lost in a good book - 7 Säulen von Claudia am 07 Oktober, 2003 um 08:28:37:

Liebe Jenny, liebe Claudia und hoffentlich andere MitleserInnen!

: : : Unerträglich langweilige Klassiker/7 Säulen

G: Das war von mir unglücklich zusammengestellt. Ich fand es beim ersten Versuch nicht langweilig, sondern es war mir schlicht zu hoch damals.

J: Zumindest eine Mitleserin ist noch dabei: ich habe die 2 Folgebücher zu "The Eyre Affair" bei der Stadtbücherei ausgeliehen und blitzschnell gelesen - und dabei gar nicht so viele Einzelheiten gemerkt, wie ich jetzt bei Euch sehe.

G: Oh wie schön!!! Und Du hast das dritte auch schon gelesen? Neid!!!

C: AH! Willkommen in der Diskussionsrunde! Grisel, wir brabbeln doch nicht nur in den leeren Raum ;-)

G: Prächtig!!!!!

G: Wie gesagt, langweilig fand ich "7 Säulen" nicht. Aber ich habe es auch als Teenager angefangen, und vermutlich sowas wie den "Roman zum Film" erwartet. Das dieses Buch sehr viel mehr ist, weiß ich erst jetzt zu schätzen bzw wenn ich es doch mal endlich lese. Zumindest Deutsch steht es seit Ewigkeiten in meinem Regal.

J: In die gekürzte Fassung habe ich auch hineingeschaut und fand sie ziemlich öde. Sie ist aus "Seven Pillars" zusammengestrichen worden, für Leute, die Kriegsmemoiren lesen wollten.
C: Lieblose Kurzfassungen sind meist kein Genuß..die Originalsprache geht verloren.

G: Ich wollte nur mal die grobe Story erfahren. Für den Zweck war es vorerst ausreichend. Und das schöne ist, obwohl ich nun weiß, daß der Film doch einige Freiheiten nimmt, finde ich ihn trotzdem immer noch wunderbar.

J: T.E. Lawrence war ein äußerst merkwürdiger Typ, der in gewissen Hinsichten Ähnlichkeiten mit Lymond hat; man bedenke, dass DDs casting-Vorschlag für L der junge Peter O'Toole gewesen ist. Da hatte sie bestimmt die Lawrence-Figur vor Augen. Die Bildung hat Lawrence mit L gemeinsam, allerdings in Oxford, nicht Paris. Und es sagte jemand von ihm, er wisse sich ständig rückwärts ins Rampenlicht zu stellen - kommt mir auch bekannt vor. "Seven Pillars" ist sein Bericht über "seinen" Krieg.

G: Aus "The mint" hatte ich aber eher den Eindruck, daß ihm die Publicity zutiefst unangenehm war. Oder wie meinst Du das mit rückwirkend?

J: Eine interessante Überlegung: wie würden sich die Lymond Chronicles als 1.-Person-Erzählung lesen. Was hätte L als Erzähler verheimlicht, geändert, überspielt?
C: Wir wären zumindest etwas früher auf manche Begebenheiten gestossen, ich z.B. wusste in The Game of Kings lange nicht, was ich nun von Lymo halten sollte.

G: Wobei das ja wohl einer der Hauptreize der LC ist, daß der Held meist relativ unnahbar und schwer zu durchschauen ist. Und wie leicht man sich in die Irre führen läßt durch die Perspektive der anderen.

J: Wenn Ihr's mit "Seven Pillars" nicht mehr versuchen wollt, dann probiert "The Mint" (gibt es vielleicht noch bei Penguin). Das ist sein Versuch, über die frühe Entwicklung des 'Royal Air Force' zu berichten, während er selber, als Versuch nach dem Krieg die Anonymität zurückzugewinnen, die Grundausbildung durchlebte. Ein kurzes, ziemlich hartes Buch.

G: Habe ich erst heuer gelesen. Ein ausgesprochen faszinierendes Buch. Persönlich auf ihn bezogen, aber auch weil ich eine gewisse Neigung zu militärischen Strukturen habe. (Das habe ich nicht gesagt!) Insofern war so ein Bericht aus erster, und extrem scharfsinniger Hand besonders interessant.
Am meisten fasziniert hat mich aber, daß Lawrence sich das offenbar angetan hat, um sich selbst für seinen "Verrat" an seinen arabischen Verbündeten zu bestrafen. Was für ein Mensch!
Keine Sorge, ich muß und werde die "7 Säulen" lesen, nur brauche ich dazu Zeit und Geduld.

Bye,

Grisel


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