Wieder zurück: Übersetzer und Bücher


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Abgeschickt von Martine am 01 Maerz, 2004 um 16:42:43:

So, ganz kurz,
Bericht zu FFM-Mini-Spit folgt später, hier nur die Literaturkritik.

Also, das Buch von
Ingrid J. Parker: Tod am Rashomon-Tor

war ein ganz netter Japankrimi. Setting ist Kyoto im 11ten Jh. und es spielt im Universitätsmilieu. Drei Mordfälle, die er junge Beamte und Aushilfsprofessor Akitada aufklärt hängen miteinander zusammen.

Nett geschrieben und mir gefiel gut, daß die Autorin in einem Nachwort kurz etwas zu den Zeitumständen und ihrer Recherche über Japan zu dieser Zeit sagte.
Soweit kann ich das also empfehlen. Nett, unterhaltend und gut recherchiert.
Aber, Leute laßt die Finger von der Übersetzung.
Es ist ein Graus. Ich weiß zwar nicht, warum unsere beiden Cracks weiter unten so zimperln, statt sich mal kurz mit den Veranstaltern des Ubersetzungseminars kuzrzuschließen und zu fragen, ob es denn wirklich nötig sei, alles auf der Liste schon gemacht zu haben, oder ob eine intensive Beschäftigung (DRA und Mitarbeit bei Geomaler) mit historischem Roman nicht auch schon genug sind.
Und wenn die dann snobistisch herumarroganzeln, dann sollte man mal auf die Übersetzung des o.g. Buches hinweisen, Nicht daß die Täter nicht nur kein Englisch, nein noch schlimmer, daß sie keine deutsche Grammatik können, brachte denen wahrscheinlich den Job ein.
Oder würdet ihr einen Satz (kein Dialekt-, Hochspache!) wie "Täten sie wohl mit mir kommen" unter korrektes Deutsch ablegen?
Hab ich was verpaßt? Was ist eigentlich aus dem Konjunktiv geworden in den letzen Monaten??
Wirklich, wenn es möglich ist, daß solche Übersetzungen auf den Markt kommen, dann ist es vieleicht doch nicht so, daß bei dem Übersetzerseminar die Glocken besonders hoch hängen...

Buch Nr. 2
Na ja, den Parker hatte ich ja in zwei Tagen durch und dann habe ich mich über meine "reading assignments" hergemacht.
Bis Rückfahrt Bahnhof Freiburg. Viertelstunde Zeit für Buchladen.
Buchertisch voll mit Büchern mit Titeln weiblicher Berufsbezeihnungen.
Jupp. Ist man ja gewohnt.
Aber da fällt mein Auge auf einen Umschlag und ich kriege Schaum vorm Mund. Sofonisba! Ein Detail aus Sofonisbas Selbstprotrait mit Lehrer Campi auf dem Titel. Knurr. Was denn das schon wieder? Reingeguckt.
Positiv überrascht. Es geht wirklich um Sofonisba und es liest sich gut an!
Gekauft.

Bin erst im ersten Drittel, aber es ist wirklich gut.

Es spielt mit verschiedenen Zeitebenen, (Gegenwart, 16tes Jh. , 14.tes Jh.) ist aber keine Zeitreise, - also nix für Gabaldonleser- und außerdem ist es ein sehr guter anspruchsvoller deutscher Stil, also auch nix für Fastfoodleser.

Später mehr.

Martine



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