Titelfindung und Uebersetzungskrampf


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Abgeschickt von Edith N. am 07 Oktober, 2002 um 10:20:01

Antwort auf: Verlagspraktiken - oh Graus! von Sabine (Bine) am 02 Oktober, 2002 um 22:15:45:

Ueber die Titelfindung koennte ich jetzt aus dem Naehkaestchen plaudern ... wobei wir uns da mehr Muehe machen als Taschenbuchverlage. Brainstormings spielen da eine Rolle und auch Kundenbefragungen. Da sieht man dann schon, welche Art von Titel ueberzeugt und verkauft. Und oftmals sind das wirklich Varianten zu einem Thema. Da wird bei uns intern schon gelaestert, wenn wieder Titelbrainstormings anstehen, dass es ja hinterher doch wieder XYZ heisst.

Dass die Uebersetzungen so lausig sind, liegt an den Honoraren, die so lausig sind. Ich hab in meiner Studentenzeit selber als literarischer Uebersetzer gearbeitet. Wenn du auf einen ordentlichen Schnitt kommen willst, rotzte halt die Texte runter.

Es ging damals die Story, dass manche Kollegen simultan mehrere Projekte laufen haben, die Uebersetzungen jeweils in ein Diktiergeraet sprechen und die Baender dann von Hilfskraeften abtippen lassen. Wenn man dann noch bedenkt, dass aus Kostengruenden oft kein ernsthaftes Lektorat mehr erfolgt sondern da allenfalls ein Rechtschreibprogramm rueberrauscht, braucht man sich ueber den gequirlten Bullshit in vielen Buechern nicht wirklich zu wundern.

LG
Edith
- seit bald 20 Jahren ein Verlagswesen -


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