Kriegt man vom Rudern auf Galeeren ein kürzeres Bein?


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Abgeschickt von Chris am 10 September, 2001 um 12:12:51

Antwort auf: Jetzt aber: Rudern Technik von Martine am 10 September, 2001 um 00:42:43:

: Hallo Martine,

Martines Widerspruchsgeist angestachelt:

Ha!

Ich habe doch nie behauptet, dass Rudern ein Sitzsport ist, in einigen Gegenden Afrikas machen sie das glaube ich sogar im stehen, da aber das Ruder dort im Unterschenkel befestigt ist, auf dem anderen wird gestanden, ist das vielleicht doch eher paddeln. Jedenfalls müssen die Beine wie Türme haben. Aber im Ernst:

Ich glaube das Rudern auf Galeeren war in zwei Beziehungen einzigartig: erstens weiß ich nicht, wie hier die Bewegungsabläufe waren, ich könnte mir vorstellen, dass sie allein auf Grund der Schiffskonstruktion abwichen und zweitens, was ich wichtiger finde, bleibt die Tatsache, dass die Männer nicht gelaufen sind. Selbst wenn die sie in der von dir beschriebenen Weise das "innere" Bein vor und zurück gestellt haben, sich aufgerichtet etc. muss das zu Muskelrückgang geführt haben. Tägliches gehen hält die Muskulatur aufrecht und selbst bei jemandem, der überhaupt keinen Sport treibt und sich nur von der Couch zum Fernseher zum Klo bewegt, reichen diese Bewegungen, um die Beinmuskulatur aktiv zu halten (im Gegensatz zu Leuten im Rollstuhl).

Also, selbst wenn die zum Rudern aufgestanden sind (was ich auf den Galeeren bezweifle) denke ich, dass diese beschränkten Bewegungen nicht ausgereicht haben, um das fehlende Laufen zu kompensieren.

Lieben Gruß
Chris

: Das hier ist ein Link zu einer sehr alten RUDERTECHNIK, die im Mittelmeerraum verbreitet war.:
: http://www.altaegypten.com/Bewegung_im_Alltag/bewegung_im_alltag.html:

: "(...) Um das Blatt aus dem Wasser zu heben, werden die Hände nach unten gedrückt. Gleichzeitig wird das schiffsinnere Bein zurückgesetzt, um das Aufstehen zu ermöglichen. Durch das Aufstehen in der Schrittstellung und das Vorbeugen des Oberkörpers gehen gleichzeitig die Hände (actio-reactio) weiter nach unten und ermöglichen es, das Blatt frei vom Wasser zu führen (Phasen e bis g). Das Blatt wird nach hinten geführt, der zurückgestellte Fuß wieder neben den anderen gesetzt und der neue Einsatz vorbereitet.

: Dieser Ablauf gewährleistet durch den Einsatz des ganzen Körpers und das Ausnutzen des Eigengewichts, also der Schwerkraft, eine langsame und runde Bewegung mit möglichst geringem Kraftaufwand und ohne einseitige Belastung von Rücken und Schultergürtel. (...)
: Noch heute kann man in Ägypten manchmal bestimmte Bewegungsmuster und Haltungen beobachten, wie wir sie bei den alten Ägyptern als typisch abgebildet finden; vor allem bei den Fellachen und den Nubiern. Charakteristisch für diese Art sich zu bewegen ist, daß der Körper nicht gestaucht wird, sondern sich ausdehnt. Ich habe dies z.B. bei Ruderern auf dem Qamrun-See am Rande der Oase Fayum beobachtet. Und bei Siko, unserem Felukenkapitän in Assuan, konnte ich beobachten, wie er sich von der Hüfte her mit geradem Rücken über die Reling ins Wasser beugte. Bemerkenswert ist auch die ausbalancierte Art, wie Frauen, z.T. freihändig, den Wasserkrug auf dem Kopf tragen. Dies ist nur möglich, wenn die Körpersegmente vertikal und ohne Bewegungsblockierung fein schwingend um die innere Körperachse angeordnet sind. (...)"

: Ím Gegensatz zum Autor dieses Beitrags der diese Technik nur für den südliche nMittelmeeerraum belegt, habe ich Abbildungen gesehen in den Boote in späteren Zeiten und in anderen Gewässern "stehend" gerudert wurden. Diese Technik ist eine ziemlich gute Ausnutzng der Hebelwirkung bei geringem Kraftaufwand.
: Siehe auch den Link unten, der die Biomechanik der Ruderns erklärt.
: Rudern ist kein "Sitzsport"!

: Martine




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