Der Nikado


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.youkali.de ]

Abgeschickt von Martine am 07 August, 2000 um 15:39:23

Da ja einige schon darauf angespielt haben, sollte DAS Ereignis des Gatherings auf keinen Fall unerwähnt bleiben:
Simon Hedges und Cindy Byrne inszenieren Dunnett als Oper und nennen das dann
THE NIKADO
Die Oper kam am Sonntagabend zur Aufführung und bildete den krönenden Abschluß.

Mit Spannung erwartet, vielbesprochen, ruhm- und gerüchteumwoben war das Werk nun endlich zu sehen.

Und ja, Dunnett war anwesend. Und ich finde, es ist selten, wenn ein Autor, obwohl gerade vor seinen Augen sein Werk nicht unbeträchtlich durch den Kakao gezogen wird, sich so köstlich amüsiert.

Beispiel: Erste Szene, der Grieche (Cindy) mit dem Holzbein (in diesem Fall ein Klostampfer) tritt auf und beginnt zu singen: "I like to teach the world to trade...."

Simons Oper ist eine gelungene Persiflierung der Niccolo-Saga , zusammengefasst in einer Stunde, die Hauptperson tritt nicht auf, sondern über Niccolo wird zu Gericht gesessen. Dunnetts Vorlage wird auch nicht zerpflückt, sondern witzig und ironisch kolportiert und trotz dem Spaß und dem Ulk bleibt in einigen Songs und Szenen der Kern der Vorlage und der ernste Sinn erhalten.
Der ehrenwerte und unparteiliche Richter ist der hochangesehene Jordan de St Pol of Kilmirren, und der Ankläger natürlich Davie Simpson. Verteidigt wird Niccolo von Gregorio , und als Zeugen treten Katelina, Marian, Gelis ("die höchst schwierig auszusprechende Gelis von Borselen") und Kathi ("die einfach auszusprechende Kathi Sersanders") auf.
Die Handlung spielt vollständig im Gerichtsaal, so ist die ganze Crew immer anwesend, Songs und witzige Texte wechseln sich ab, und natürlich ist die Musik aus den amerikanischen und britischen Musicals "entliehen".

Die Publikumsrenner waren

die Anna/Ada und Juliusszenen (Marc Line als Julius,( - ich muß schon sagen eine echte "Rampensau" - um im Theaterjargon zu bleiben. ;-))
das Gesangsduell zwischen Pater Godscalc und Frau Ludovico in das das Publikum lautstark einbezogen wurde,
die Jury,
die griechischen Prinzessinen, Viennetta, Viagra und Violante.
Und natürlich Simon de St. Pol und das Dreiecksverhältnis Claes. Katelina, Simon.

Und was mich am meisten wunderte, und wofür ich Simon und Cindy gar nicht genug Gebühr zollen kann, ist die Geschicklichkleit und der Einsatz, das ganze Oeuvre innerhalb von 4 Tagen bühnenreif zu kriegen. Ich glaube das ist die erste Bühnenproduktion die zuerst online (oder virtuell) geprobt wurde und dann in knapp vier Tagen in real umgesetzt wurde.

Da bleibt nur BRAVO!!! DA CAPO!!! BRAVO!!!

Martine



Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.youkali.de ]